Almut Sh. Bruckstein / House of Taswir

Die talmudische Braut. Eine Skizze zu ihrem (sexuellen) Begehren

  • Gestaltung: Luise Bartels

Für die Rabbinen ist dies ein lebenslanges Exerzitium der Sprache und des Sprechens, ein Spiel, das nicht nur die Seele der Talmudisten, sondern gleichzeitig auch das gesamte Universum am Leben erhält, ein Spiel von unschätzbarer schöpferischer Wirkung, das zugleich zu nichts nutze ist, jeglicher Nutzen zerstört sein freies Schweben.1 Dem hebräischen Wort sha’ashua entspricht das französische Wort jouissance, eine Übertragung geprägt von jenen, die sich noch an „den Talmud“ erinnern.

    1    Die rabbinische Forderung nach der Gleichwertigkeit jedes einzelnen Zeichens der Schrift, ihre Beachtung noch so nebensächlich erscheinender metonymischer Ketten, ihr gleich­­-
    schwebender Sinn für elliptische Wiederholungen, Abschweifungen, und Verwandlungen noch so kleiner Details, für a-semische (unsinnige) Pausen, Lücken und Risse im Text, für Auslassungen und Unregelmäßigkeiten aller Art, etc., haben zu einer Auseinandersetzung der rabbinischen Gelehrten mit den frühen Kirchen­vätern geführt, die ihrerseits besonders „wichtige“ Passagen innerhalb des biblischen Textes in ihrer theologischen Bedeutung klar und deutlich hervorheben wollten.

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  • Sprache:

    deutsch

  • E-Book Format:

    ePub mit festem Layout / Pdf

  • Seiten:

    56

  • Datum:

    Berlin, 2023

  • ISBN:

    978-3-949174-95-7

4,00